Mach Dich auf Deinen Weg! Verlasse Deine Komfortzone!
Ich muss gestehen, auf den Imperativ reagiere ich nicht selten mit Verweigerung und regelrechtem Trotz. Sicher würde meine Mutter, viele meiner Lehrer*innen und auch die Hebamme, welche die Geburt meiner Tochter Betty begleitet hat, zustimmen.
Ich mag ihn einfach nicht, den Imperativ. Dennoch gibt es oft Situationen und Begebenheiten, wo er durchaus seine Berechtigung hat. Ein „Pass auf!“ „Geh zur Seite!“ weil gerade jemand Gefahr von mir abwenden möchte, damit kann ich prima umgehen. Auch ein Vorgesetzter oder eine Vorgesetze, welche mich zu Handlungen aufforderte, habe ich selten in Frage stellen müssen.
Aber im Coaching und damit komme ich jetzt zu meinem eigentlichen Anliegen, hat der Imperativ so gar nichts verloren.
Es ist noch nicht lange her, da hatten meine Tochter und ich ein Intensivwochenende Pferdegestütztes Coaching mit drei Teilnehmerinnen. Wir haben Methoden vertieft, Fragetechniken geübt, reale Fälle besprochen und viele mehr. Wir kamen auf einen Punkt, da kam das Thema „Komfortzone“. Eine der Teilnehmerinnen fragte, warum man denn eine Komfortzone verlassen müsste. Da gehe es doch jedem Menschen erstmal gut.
Schon lange lief ich schwanger mit dem Gedanken und als die Teilnehmerin dies ausgesprochen hatte, war für mich klar: Ich werde niemals jemanden auffordern die Komfortzone zu verlassen.
Das ist so ein Einschnitt, eine Entwicklung, ein Prozess, das darf nur sehr weich und durchlässig sein.
Coaching ist langsam, schrittweise, manchmal gemütlich, manchmal anstrengend. Jede/r Coachee bestimmt diesen Prozess individuell. Ich gehe mit und begleite mit aufmerksamen Fragen und Impulsen. Niemals hätte da der Imperativ Platz. Ich danke Katja, dass ich mich jetzt ganz klar von Phrasen (die ich niemals angewendet habe) bewusst verabschieden kann.
Ich liebe meine Komfortzone und verlasse sie erst, wenn ich möchte. Ganz sicher nicht, wenn jemand meint, ich müsste es.
Tschüssi Imperativ!