Kürzlich habe ich ein zweitägiges Angebot für eine Firma mit 12 Mitarbeitern gemacht. Es handelt sich um einen Gastronomiebetrieb, die Service- und Küchenmitarbeiter/innen mit einander befrieden möchten. Wer die Gastronomie Branche kennt, weiß, wir sprechen hier meistens über kriegsähnliche Zustände.
Also erstelle ich ein Angebot mit der Beschreibung des Ablaufs und auf welchen Methoden das Training basiert.
Da ich im Stall ein Escape Room Spiel integriert habe, schlage ich dieses immer als Einleitung der Maßnahme vor.
Warum? In kaum einem Setting bekomme ich als Coach so schnell und direkt einen Eindruck über Hierarchien und Strukturen des Teams.
Jedes einzelne Mitglied liefert in dieser Situation bereits ganz wertvolle Informationen, die einen optimalen Ablauf der folgenden Interventionen ermöglichen.
Das großartige ist, dass die Menschen, die sich in gerade in diesem Spiel befinden, kaum wahrnehmen, was sie selber leisten. Eher ist der Fokus auf die anderen Teammitglieder gerichtet. Anschließend in der Feedback Runde gibt es immer sehr viel Erstaunen!
Der Wirt, der ohnehin die ganze Idee mit einen Teamtraining doof fand „Seine Frau will das unbedingt mit Pferden machen“, bestand darauf, dass der erste Tag mit etwas „Gscheiten“ angefangen wird. Das wäre doch das totale Kasperletheater. Seine Söhne waren schon in so Escape Räumen, für Kinder wäre das wohl ganz ok….
Vorher weiß man es erst richtig hinterher.
© Erhard Horst Bellermann
(*1937), Dichter und Aphoristiker
Dem Wirt habe ich mit dem Hinweis, dass ich schon weiß was ich tue, weil es nämlich mein Job, sprich meine Kernkompetenz ist, trotz seiner Einwände das Training so „aufgeschwatzt“
Ich freue mich sehr auf die zwei Tage und werde dann davon berichten.
Was mich immer wieder sehr wundert ist, dass gerade Unternehmer, die darauf angewiesen sind, dass ihre Abläufe im Betrieb optimiert werden, bereit sind einige tausend Euro für eine Maßnahme auszugeben, dann so wenig Vertrauen in meine Arbeit und Fähigkeiten haben.
Ich ziehe nach einem Reifenwechsel in der Werkstatt doch auch nicht die Schrauben nach.
Manchmal habe ich den Eindruck, sobald etwas Spaß macht, gilt es in vielen Branchen als unprofessionell.
Bei der nächsten Teambesprechung werde ich daher den Bau einer Folterkammer in der Scheune anregen 😛 😀