Eine sehr wichtige Eigenschaft für eine/n Coach/in ist die Neugier. Damit meine ich nicht die Neugier, welche wir in der Regel als negativ empfinden und Bilder von der Nachbarin hinter dem Vorhang herausspickend, entstehen. Ich meine eine Neugier, welche durch ein ehrliches Interesse am Menschen und dessen Leben begründet ist.
Mit dieser gesunden Neugier stellen wir als Coach/in die richtigen Fragen, welche einen Coaching Prozess tragen. So kann der/die Coachee Lösungen für sich finden, welche bisher nur vage wahrgenommen wurden oder sogar unentdeckt waren.
Wir unterstützen mit den Fragestellungen, dass die Coachees sich selbst neugierig explorieren.

Um mit Pferden zu coachen, brauche ich erst einmal ein Pferd, eine Weiterbildung zum/zur Pferdegestützte/n/r Coach/in und eine gute Basis im systemischen Coaching.

Doch kann man vertiefen und üben, ohne eine Portion Neugier am Gegenüber werden die Möglichkeiten eines Coachings nicht vollends ausgeschöpft.

In den Ausbildungsseminaren zum Pferdegestützten Coaching höre ich oft Bedenken oder auch Einwände, dass es auch übergriffig wirken könnte, wenn wir zu intensiv fragen. Genau aus diesem Grund haben wir aber das Pferd bei uns im Setting.
Es gibt eine Garantie, wenn es für den/die Coachee in jeglicher Form zu viel wird, schneidet das Pferd uns Coachs vom Coachee ab.

Diese Erfahrung habe ich schon unzählige Male gemacht und darauf kann ich mich hundertprozentig verlassen. So gewährleiste ich meinen Coachees einen kleinschrittigen, ruhigen Prozess, in dem sie ihr Tempo jederzeit selbst bestimmen.

Da wir Menschen uns aber die Neugier oft verbieten, weil es sich ja nicht gehört unser Gegenüber auszufragen, fällt es manchen Seminarteilnehmer/innen anfangs schwer, von dieser Überzeugung loszulassen.

Hier weise ich immer auf das allerbeste Vorbild in Sachen Neugier hin. Das Pferd!
Wenn wir mal Pferde unter dem Aspekt betrachten, werden wir feststellen, dass sie unglaublich aufgeschlossen für alle Wahrnehmungen von außen sind und genau dies ist Neugier.

Vielleicht gehst Du mal ganz bewusst durch einen Tag und reflektierst, wann bei Dir Neugier entsteht, was Du zulässt, davon und wie Du mit ihr umgehst.

Neugier ist unerlässlich, um zu lernen. Das sollten wir uns immer vor Augen halten.