Mein allerliebster Co-Trainer Monito
Monito, ein englischer Vollblut Wallach, der mit fünf Jahren seine erfolglose Karriere auf der Galopprennbahn beendet hatte, wird heute 20 Jahre alt.
Lange Zeit hatten wir nicht die Hoffnung, dass er uns bis in diese Alter begleitet. Nun stehen ihm noch hoffentlich viele gesunde und schöne Jahre bevor.
Ein Gerippe ohne Fell stand im März 2008 vor uns. Ein Mitleidskauf war er direkt nicht, sondern eher ein Experiment verbunden mit einer Chance, welche Monito für sich nutzte.
Er stellte uns gesundheitlich vor Aufgaben, welche sowohl finanziell als auch emotional sehr belastend waren.
Auf lange Sicht sollte er das Pferd meiner Töchter werden, kurzfristig wollte mein Ex-Mann mit ihm eine Einheit bilden. Genau dies wollte aber Monito nicht und heute kann ich mir das ganz gut erklären. Er ist das brävste, geduldigste, feinste Pferd mit dem ich je zu tun hatte. Wenn er an Entscheidungen beteiligt sein darf, gefragt wird und auf ihn Rücksicht genommen wird, macht er alles für seine Menschen. Mein Ex-Mann, ein guter Reiter wünschte sich ein Vollblut, weil er sie sehr schick und auch als sehr flott im Gelände empfand. Dieses feine und sensible Wesen von Monito konnte er nicht erfassen. Die gegenseitigen Erwartungen Pferd-Mensch, waren so different, dass Monito sich öfters von seinem Reiter trennte und dies belastete die Beziehung der zwei enorm und führte letztlich zur Trennung.
Wie im realen Leben, manchmal stimmt die Chemie nicht und das galt es zu akzeptieren.
Monito sucht sich seine Menschen aus. Große Erwartungen überfordern ihn, Aufregung lässt ihn Abstand nehmen, Ungeduld meidet er und viele Situationen, welche ihm suspekt sind, betrachtet er lange.
In der Arbeit mit Kindern ist er unschlagbar feinfühlig und gibt diesen Raum und Zeit ihre Emotionen und Wünsche zu fokussieren und mitzuteilen.
Wenn die Kinder dann mit ihm in die Übungen gehen, sieht es fast aus wie von Zauberhand.
Hier haben schon einige Erwachsene mit einem Hauch von Neid zugesehen 😉
Diesen Monat ist Monito seit 14 Jahren bei uns und begleitet seither große und kleine Menschen auf ihrem Weg.
Da er nicht nur Co-Trainer im pferdegestützten Coaching ist, sondern auch noch ein bewegungsfreudiges Vollblut, wird er täglich gut beschäftigt.
Lindi, meine jüngere Tochter, der er auch gehört, hat den besten Draht zu ihm und ich wünsche den beiden noch viele tolle Jahre gemeinsam.
Heute bekommt der Bub auf jeden Fall einen dicken Kuss auf die Schnauze von mir (er wird es hassen 😀 ) und ganz viel Möhrchen.