Pferdegestütztes Coaching

Emotionaler Dreck im Coaching mit den Pferden

Die Frage, wie ein Pferd im Coaching mit dem „emotionalen Dreck“ umgeht, wird mir häufig gestellt. Vielleicht nicht gerade mit dem Begriff „Dreck“, aber schon in die Richtung:

Wie geht es dem Pferd, wenn es mit Emotionen der Coachees konfrontiert wird?

Ein Pferd ist ein sehr sensibles und feinfühliges Herdentier und für das Pferd ist es in der freien Wildbahn überlebenswichtig, jeder Wahrnehmung und allen Impulsen zu folgen.
Das nehmen wir den Pferden zu einem gewissen Grad, alleine durch die Tatsache, sie in Gefangenschaft zu halten.

Im Coaching nutzen wir diese Sensibilität, da Pferde auch sehr auf die Emotionen ihres menschlichen Gegenübers reagieren.

Das führt zu einer Spiegelung (ich mag den Ausdruck nicht sehr, aber mir fällt kein besserer ein) und einem tieferen Verständnis der eigenen Gefühle. Coachees lernen hierbei, ihre Emotionen bewusster wahrzunehmen und entsprechend damit umzugehen.

Wir verstehen im Coaching das Pferd als neutraler Beobachter, welche den Coaching Prozess unterstützt, um über Selbstreflektion und Entwicklung zum Ziel zu gelangen.

Die Annahme, dass das Pferd aus diesen Coaching Prozessen „etwas mitnimmt“ ist in der Branche umstritten und es gibt sehr viele Meinungen und Haltungen dazu.

Was letztlich richtig ist und was nicht, kann uns nur das Pferd selber beantworten.

Ich gehe hinsichtlich der Fragestellung, mal auf meine Pferde und meine Arbeit ein.

Meine Pferde leben in der Herde, so artgerecht es in Gefangenschaft eben geht. Sie begleiten nie mehr als zwei Coaching Prozesse am Tag. Das macht eine aktive Teilnahme im Coaching von circa 60 Minuten/täglich aus.
Sie zeigen mir immer wieder, dass Pferde wirklich im „Hier und Jetzt“ leben und wertfrei sind. Am Ende eines Coachings,  mit dem Transfer nehme ich immer eine Entspannung und entspannende Aktionen wahr (Wälzen, Einschlafen…) .
Kommt ein Coachee regelmäßig mit einen sehr emotionalen und auch aufreibendem Thema, bin ich es, welche Supervision in Anspruch nimmt. Die Pferde gehen jedes Mal völlig offen und unvoreingenommen wieder auf diesen Menschen zu.

Da Pferde absolut instinktiv vorgehen, ist das eigentlich schon ein klarer Hinweis, dass sie mit dem „emotionalen Dreck“ ganz anders umgehen, als wir Menschen selber.

Mein Vollblutwallach Monito, wird seit über zehn Jahren mehrmals die Woche eingesetzt. Wenn ich auf den Reitplatz gehe, um Laub zu rechen, Material aufzuräumen oder am Zaun mit jemand ein bisschen zu quatschen, ignoriert er mich völlig.
Bringe ich aber zum Coaching meine „Platzkiste“ vor, dann wird er putzmunter und möchte aktiv Zugang zum Reitplatz.

Ich habe immer das Gefühl, dass meine Pferde sehr gerne ins Coaching gehen und sehr frei und entspannt leben.
Möglicherweise ist es etwas vermenschlicht, wenn wir annehmen, dass die Pferde im Coaching emotional belastet werden.

Mit „emotionalem Dreck“ habe ich begonnen und dem möchte ich zum Abschluss ein paar Worte widmen.
Jede Emotion hat ihre Berechtigung und auch negative Emotionen gehören in unser menschliches Fühlen.
Ohne diese wären wir nicht lebensfähig, genauso verhält es sich mit den positiven Emotionen.

Die Pferde sind meine besten Vorbilder, sie werten nicht. Aus diesem Grund gibt es bei mir nur dreckige Pferde, aber keine dreckigen Emotionen.

Pferdegestütztes Coaching mit Trixi
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