sind alle Prozesse, die ich mit meinen Pferden begleite. Es ist ja nicht so, dass es grundsätzlich um Krisen und Katastrophen geht. Manche Menschen wenden sich wegen einer Kleinigkeit, vorerst betrachtet an mich. So kam eine junge Frau in einen Coaching Prozess, mit dem Anliegen ihr Selbstbewusstsein zu stärken. Wir hielten das Vorgespräch knapp, dabei erfuhr ich von ihrer „Helikopter Mutter“ und die Übergriffe, die sich die Mutter in das Leben ihrer bereits erwachsenen Tochter erlaubt. Bei aller Profesionalität und Erfahrung, gibt es Themen, in welchen ich mich sehr wieder finde. Das war eins davon.
Wir begannen mit einer Übung mit einem Pferd. Ansich sehr simpel durchzuführen, wenn man weiß wohin man will. Die junge Frau wußte das sehr wohl und zeigte sich auch sehr selbstbewusst. Obwohl der Co-Trainer, den von ihr vorgeschlagenen Weg auf keinen Fall mit ihr beschreiten wollte, zeigte sich deutlich, dass es nicht ihr Selbstbewusstsein war, was das Fortschreiten behinderte.
Sie wurde gehalten, gebremst, gestört… es sind viele Worte gefallen. Irgendwann meinte sie, daß ihr Leben eigentlich super wäre, sie ihre Berufswahl nicht bereue, glücklich verheiratet ist. Einzig das Verhältnis zur Mutter beeinflusse ihr Leben massiv.
Nicht immer haben wir die Möglichkeit unser Gegenüber in Kenntnis zu setzten, was ihr Verhalten in uns auslöst. Auch verstehen nicht alle Menschen unsere Signale gleich. Oft haben wir das Gefühl machtlos zu sein und keinen Einfluss auf das Verhalten einer „störenden“ Person zu haben.
Dieser jungen Frau ging es so und umso begeisterter war ich, von ihren Erkenntnissen, die sie aus dem Coaching zog. Nämlich, sie kam irgendwann zu dem Schluß, dass es ihr egal sein kann, wie ihre Mutter ihren Beruf, ihre Garderobe, ihre Lebensumstände…. findet. Das ist erst mal betrachtet, eine sehr schlichte Erkenntnis. Aber sehr wirkungsvoll, erleichternd und vor allem gut in den Alltag integrierbar!
Man ist nicht immer auf die Zustimmung und das Mitwirken, von in Konflikte einbezogenen Menschen angwiesen. Manche Dinge kann und sollte man nur mit sich ins Reine bringen.
Die junge Frau hat ihren Weg gefunden. In den Teilnehmerstimmen ist ihre Geschichte, aus ihrer Sicht nachzulesen.
Ich freue mich sehr für sie und in dem Fall auch für mich. Mein „Egal“ lebe ich schon lange und es fühlt sich gut und richtig an für mich und die für mich wichtigen Menschen.